Seit nunmehr einem halben Jahr bin ich stolzer Besitzer aller MEATER-Thermometer, also des MAETER, des MEATER+ und des MEATER Blocks. Worin die Unterschiede bestehen und welches ich für wen empfehlen würde lest ihr in diesem umfangreichen Test.
Überblick: Warum überhaupt ein Thermometer?
Ein Thermometer ist DAS Zubehörteil, das ihr euch unbedingt als allererstes anschaffen solltet, wenn es mit dem Grillen über das ehrenwerte “Flachgrillen” von Würstchen und Nackensteaks hinaus geht. (Hier gehts zu einer Liste mit den Plätzen 2-10)
Und dann beginnt die Qual der Wahl: Funkthermometer? Einstichthermometer? (Spoiler: BEIDES.) Oder gar ein analoges? (Spoiler: NEIN!)Ich schreibe bestimmt nochmal einen Artikel zu meinem Weg durch den Thermometer-Dschungel. Aber zunächst nur soviel: Aktuell greife ich eigentlich immer zum MEATER.
Warum denn aber nun ein MEATER?
Ein MEATER ist ein wirklich kabelloses Funkthermometer. Es gibt also auch kein Kabel zwischen der Temperatursonde und der Basisstation. Allen MEATERn gemeinsam ist, dass sie über zwei Temperatur-Sensoren verfügen. Am spitzen Ende sitzt der Sensor für die Kerntemperatur. Am anderen Ende misst der MEATER die Temperatur im Grill.
Das ist in etwa das, was alle Griller wollen. Denn interessant ist die Temperatur des Grills exakt dort, wo das Grillgut liegt. Und zwar direkt auf Rosthöhe.
Und natürlich ist es genau die richtige Lösung für alle, die auf der Rotisserie einen Braten machen möchten. Denn beim MEATER wickelt sich eben kein Kabel um den Drehspieß.
Die Temperaturen und deren Verlauf wird über eine kostenlose App angezeigt. Man benötigt also zwingend ein Smartphone – ob iPhone oder Androide ist egal. Mehr zur App weiter unten.
Richtig gut finde ich auch das Konzept, die Nadeln in einer hölzernen Basisstation aufzubewahren, die gleichzeitig als Ladestation dient. So sind die Akkus der Nadeln immer geladen und einsatzbereit.
Was sind die Unterschiede zwischen den einzelnen MEATERn?
Die Nadeln selbst sind nach allem, was ich herausfinden konnte, identisch. Alle haben an der Spitze einen Sensor für die Kerntemperatur des Fleisches (bis 100°C) und hinten einen für die Grilltemperatur (bis 275°C).
Der Hauptunterschied ist die Art, mit der die Daten vom MEATER zum Handy kommen. Aber Schritt für Schritt:
Der MEATER baut eine direkte Verbindung über Bluetooth 4.0 auf. Die Halterung aus Bambus ist auf der Rückseite magnetisch, was sehr praktisch sein kann. Gleichzeitig ist sie eine Ladestation, die die Nadel über eine AAA-Batterie bis zu 100x auslädt – laut Webseite. Ich habe es nicht gezählt, aber die Betterie hält sehr lange. Das gilt auch für die Ladung der Nadel. Ein Pulled Pork über 16 Stunden war jedenfalls kein Problem.
Der Nachteil des MEATERs ist seine Reichweite. Denn ein Grill aus Metall wie ein Kugelgrill oder der SmokeFire schirmen das Bluetooth-Signal zu gut ab. In der Praxis hatte ich bei diesen Grills Reichweiten zwischen 1–3 Metern – bei Regen war es bspw. schlechter. Ein Keramikgrill wie mein Kamado Joe Classic III schirmt das Signal weniger ab. Hier bin ich durchaus auf 4 bis 7 Meter gekommen. Wenn die Keramik mit Wasser getränkt ist leidet die Reichweiter wieder.
Genau hier setzt der MEATER+ an.
Hier dient die Basisstation nicht nur zum Laden (wie beim MEATER). Sondern die Nadel verbindet sich mit der Basisstation und diese stellt wiederum die Verbindung mit dem Smartphone her. Ähnlich wie einem WLAN Repeater erhöht sich die Reichweite dadurch immens.
Für mich eine richtig gute Verbesserung gegenüber dem MEATER. Denn so kann ich die Reichweite zwischen der Basis und dem Grill voll ausreizen und die Basis bspw. 2,5 Meter entfernt auf einen Tisch stellen. Mein Telefon hält dann die Verbindung zur Basis ungestört von der Abschirmung eines Grills.
So kann ich mich im Garten relativ frei bewegen. Solange ich eine Sichtverbindung zur Basis habe (oder nur wenig die Verbindung abschirmt) komme ich im Freien auf gute Bluetooth-Reichweiten von über 30 Meter! Selbst auf der Couch habe ich so noch ganz guten Empfang – was will man mehr?
Die Antwort kann natürlich nur WLAN lauten. Hier kommen zwei Dinge ins Spiel. Zum einen der MEATER-Block. Er bringt nicht nur vier Nadeln mit, die Basisstation dient auch als Verbindung ins heimische WLAN. Damit sind alle Reichweitenängste erledigt: Wo WLAN Empfang ist gibt es ab jetzt auch eine Verbindung zum MEATER.
Der MEATER Block hat zusätzlich auch noch die Funktion, dass er ohne WLAN betrieben werden kann und quasi als Telefon-Ersatz fungiert. In diesem Modus zeigt das integrierte OLED-Display die Daten an. Sehr nützlich bei einem WLAN-Ausfall oder unzuverlässigem Empfang am Grill.
Denn der MEATER Block hat tatsächlich nicht die beste Antenne. Ich hatte teilweise Verbindungsabbrüche obwohl sowohl der SmokeFire als auch mein iPhone WLAN-Empfang hatten. Ich muss allerdings zugeben, dass der Empfang bei uns im Garten noch verbessert werden kann – wer mir schonmal Live auf Instagram zugeschaut hat, kann davon ein Lied singen 😉
Der zweite Punkt zum Thema WLAN und MEATER ist MEATER Link und MEATER Cloud
Was ist MEATER Link bzw. MEATER Cloud?
Ein Feature, was den MEATER von allen mir bekannten Bluetooth-Thermometern unterscheidet ist die Möglichkeit ein Smartdevice – bspw. ein iPad – als Verbindung zwischen dem MEATER und dem heimischen WLAN zu nutzen. MEATER nennt das MEATER Link. Dabei muss das Gerät lediglich Bluetooth 4.0 unterstützen und natürlich WLAN Empfang haben.
Aktiviert man die MEATER Cloud in den Einstellungen, dann funkt das Smartdevice die Daten in die Cloud. Das bedeutet, man kann von überall aus dem Internet auf seine eigenen Garvorgänge zugreifen. Und damit nicht Fremde meine Alarme verstellen oder wissen, dass ich gerade zuhause bin, ist eine einmalige Registrierung (kostenlos) notwendig.
Beim MEATER Block ist die Basis natürlich selbst in der Lage, MEATER Link und MEATER Cloud anzusteuern.
Diese beiden Feature sprechen für mich allein schon für die Anschaffung eines MEATERs. Aber warten wir noch mit dem Fazit.
Die App – ein weiteres Highlight
Die Temperaturen und deren Verlauf werden wie oben schon kurz angemerkt über eine kostenlose App angezeigt. Das ist bei eigentlich jedem Bluetooth-Thermometer inzwischen so.
Die MEATER App hat jedoch einen ganz großen Vorteil gegenüber allen anderen mir bekannten: sie errechnet eine Prognose, wann das Fleisch wohl fertig sein wird!
Dieses Feature kann man im Alltag gar nicht hoch genug bewerten. Denn eines haben ambitionierte wie auch gerade beginnende Griller gemeinsam: irgendwann fragt jemand aus dem Haushalt, wie lange das Fleisch denn wohl noch brauche… Und zumindest nach meiner Erfahrung wird die Antwort “Noch 10°C bis Medium” von anderen Familienmitgliedern oder Gästen in den seltensten Fällen akzeptiert.
Außerdem kann man sich den Temperaturverlauf als Chart anzeigen lassen und es sind alle wesentlichen Cuts mit einer Empfehlung zur Kerntemperatur hinterlegt. Bei diesen Temperaturen bin ich in der Regel skeptisch. Aber hier wurde ich positiv überrascht und stimme sehr häufig mit der Empfehlung überein. Bei Steaks sollte man im Hinterkopf haben, dass die Empfehlungen der US Landwirtschaftsbehörde (USDA) immer etwas höher ausfallen als in Europa. Wer also Medium nicht mit “ein wenig rosa” definiert, der sollte lieber ein paar Grad runter gehen.
Ein beispielhafter Garvorgang läuft also so ab: Zunächst öffnet man die App und nimmt den MEATER aus der Station. Dann kommt die Nadel bis zur Markierung ins Fleisch. Das geschieht, damit die empfindlichere Spitze nicht den hohen Temperaturen des Grills ausgesetzt ist. Dann wählt man in der App die Art des Fleischs, das man zubereiten möchte und die Garstufe.
Die MEATER App setzt automatisch einen Alarm 5 Minuten vor dem Ende der Garzeit. Man kann aber selbst noch beliebig viele hinzufügen. Wenn die Temperatur nach unten wegbricht oder nach oben über eine bestimmte Marke kommt. Auch nach einer bestimmten Zeit kann man sich alarmieren lassen. Ich nutze das bspw. um Beef Ribs alle 45 Minuten einzusprühen.
Fazit zum MEATER (und welcher MEATER ist der Beste?)
Man liest es zwischen den Zeilen: der MEATER ist für mich DAS Thermometer. Die Technik hinter den Kulissen ist beeindruckend und durchdacht. Die Genauigkeit war immer auf den Punkt. Durch die einfache Bedienbarkeit war der MEATER in dem letzten halben Jahr das Thermometer, welches ich am liebsten genutzt habe. Nur die Dicke der Nadeln ist erstmal gewöhnungsbedürftig, aber irgendwo muss die Technik ja hin.
Was kosten die Modelle und WELCHER IST DENN JETZT DER BESTE??
Die Preise und Links (Amazon):
– MEATER* € 99,-
– MEATER+* € 119,-
– MEATER Block* € 309,-
TIPP: Macht aber am besten einen Preisvergleich: Je, nach Amazon Preis kann es schon Sinn machen, den MEATER direkt im Shop des Herstellers zu kaufen. Aktionen und Gutscheincodes sind nur sehr selten zu finden. Umso mehr freut es mich, dass der Rabattcode „glut10“ 10% auf alle MEATER einbringt. Nicht drängeln, zum Shop geht es hier entlang: MEATER Shop
Den klassischen MEATER nimmst Du, wenn Du eh ein zweites Smartdevice hast. Und natürlich auch kein Problem damit hast, wenn es neben dem Grill Wache hält und so die Reichweite über MEATER Link / MEATER Cloud erweitert. Denn die Reichweite ist mir allein betrachtet in der Praxis zu gering.
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat für mich der MEATER+. Über den Bluetooth-Repeater in der Basis ist er auch ohne zweites Smartdevice gut benutzbar. Die € 20,- Aufpreis zum MEATER sind aus meiner Sicht gut angelegt.
Das Rund-um-sorglos-Paket ist natürlic der MEATER Block. Damit ist das zweite Smartdevice dann endgültig “vom Tisch” und man hat das – aus meiner Sicht – aktuell beste Funkthermometer.
Wenn Dir dieser Testbericht geholfen hat, dann lass es mich wissen. Schreib mir doch einen Kommentar oder teile diesen Bericht mit anderen Grillern.
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